Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Neben einer Nierentransplantation stehen Ihnen grundsätzlich zwei Blutreinigungsverfahren (Dialyse) zur Verfügung: die Hämodialyse (Blutwäsche) und die Peritonealdialyse (auch Bauchfelldialyse).

Die Dialyseverfahren sind im Hinblick auf die Entgiftungsleistung gleichwertig.  Bei den Dialyseverfahren werden nur etwa 10 % der Arbeit der gesunden Nieren übernommen, da die Dialyse nur in zeitlichen Abständen und nicht rund um die Uhr stattfindet. Diese Funktion reicht aber aus, um Ihrem Körper genügend Giftstoffe und Flüssigkeit zu entziehen.
Mit einer Nierentransplantation wird naturgemäß eine höhere Entgiftung erzielt, da die transplantierte Niere ohne Pausen im Körper arbeitet. Nierentransplantierte Patient*innen haben daher auf lange Sicht in der Regel eine höhere Lebenserwartung. Größter einschränkender Faktor ist allerdings der Organmangel. Die durchschnittliche Wartezeit auf die Niere eines verstorbenen Menschen beträgt aktuell 8-9 Jahre. 

Auf Ihren Wunsch  kann auch auf die Einleitung einer Nierenersatztherapie verzichtet werden. Eine sogenannte konservative Therapie kann bei hochbetagten oder schwerst vorerkrankten Patient*innen der richtige Weg sein. Allerdings entspricht die konservative Therapie einer Palliativtherapie, da der Mensch ohne Nierenfunktion nicht überlebensfähig ist. 

Damit Sie den für sich besten Therapieweg wählen können, wird in dieser Broschüre sowohl die Nierentransplantation als auch die unterschiedlichen Dialyseverfahren ausführlich beschrieben. 
Mit einer Nierenersatztherapie kann die Funktion des lebenswichtigen Organs Niere so gut ersetzt werden, dass Sie über Jahrzehnte ein Leben in guter Qualität führen können.

Wie oben bereits erwähnt und in Abbildung 1 dargestellt, gibt es neben der Nierentransplantation grundsätzlich zwei Nierenersatzverfahren: die Hämodialyse und die Peritonealdialyse (auch Bauchfelldialyse). Die Hämodialyse können Sie in einem Zentrum (HD-Zentrumsdialyse) oder zu Hause (HD-Heimdialyse) durchführen. Die Peritonealdialyse wird in der Regel zu Hause durch Sie selbst per Hand (PD) oder mit Hilfe einer Maschine, dem sogenannten Cycler (automatisierte-PD) durchgeführt. 


Abbildung 1: Möglichkeiten der Nierenersatzbehandlung bei einer weit fortgeschrittenen Nierenerkrankung. 

Konservative Therapie= Medikamentöse Therapie zur Minderung des Leidens bis zum baldigen Versterben, HD= Hämodialyse (Blutwäsche), PD = Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse)

Die Dialyseverfahren unterscheiden sich in folgenden Punkten:

  • Die Geräte, die zur Entfernung der Giftstoffe und des Wassers verwendet werden.
  • Art und Lokalisation des Dialysezugangs, über den die Dialyse erfolgt. (Shunt oder Bauchfellkatheter)
  • An welchem Ort Sie die Dialysesitzung durchführen (zu Hause oder in einem Zentrum).
  • Wie oft die Dialysesitzungen durchgeführt werden müssen.
  • Wie lange eine Dialysesitzung dauert.
  • Dem Maß an Eigenverantwortung für die Behandlung.
  • Dem Maß der Einbindung von Angehörigen in die Behandlung